CHRONIK
DIE GESCHICHTE DER MUSIKKAPELLE ABSAM
Am 13. April 1910 trafen sich beim „Stamser“ erstmals die musikbegeisterten Absamer Friedrich Lobenstock, Eduard Hotter, Alois Kröss, Jakob Huber, Alois Huber, Johann Huber und Kaspar Wegscheider zu einer Sitzung, in der es um die Gründung einer Musikkapelle ging. Bereits am 29. April 1910 wurde ein Gründerkomitee gewählt. Bei der 1. Generalversammlung am 22. Juli wurde von 17 Anwesenden beim „Bogner“ der erste Ausschuss gewählt. Obmann Eduard Hotter, Kapellmeister Friedrich Lobenstock, dessen Stellvertreter Karl Wirtenberger, Kassier Alois Huber, Schriftführer Alois Kröss, Notenwart Johann Wirtenberger (Meisl) und Zeugwart Josef Witsch. Am 8. September 1910 fand dann das Gründungsfest der Bürgermusikkapelle Absam statt.
Ein Jahr später unternahm die Kapelle sogar eine achttägige Konzertreise nach Deutschland. 1937 mussten die Kameraden der Bürgemusik dann in tiefer Trauer Abschied von Ihrem langjährigen Kapellmeister Hans Fintl sen. (1912-1936) nehmen.
Mit Ausbruch des 2. Weltkriegs wurde die Bürgermusikkapelle Absam, die Speckbacher Stadtmusik und die Salinenmusik zu einer Kapelle unter der Bezeichnung „Standschützen TrachtenMusikkapelle“ zusammengeschlossen. Nach dem 2. Weltkrieg nahmen sich Gottfried Zanger und Kapellmeister Hans Fintl jun. mit neuer Begeisterung dem Wiederaufbau der Bürgermusikkapelle Absam an. So kam es, dass die Bürgermusik am Fronleichnamstag 1945 das erste Mal wieder ausrückte.
Nachdem die Gemeinde Absam 1955 das „Gassler Haus“ kaufte wurde dort das erste offizielle Probelokal eingerichtet und bezogen.
Unter Kapellmeister Hugo Pertinger (1956-1976) wurden ab 1967 Frühjahrskonzerte als Vorläufer des heutigen Muttertagsabends veranstaltet.
1972 kam die erste Musikantin, Marina Praster, zur Musikkapelle.
Durch den plötzlichen Tod von Hugo Pertinger 1976 wurde Albuin Stocker zum neuen Kapellmeister gewählt. Bereits in diesem Jahr sind die Ausrückungen der Musikkapelle auf über 30 angestiegen. In den 20 Jahren unter Albuin Stocker entwickelte sich eine rege Konzerttätigkeit. Im Jahre 1979 war wohl der musikalische und kameradschaftliche Höhepunkt, die erste Fahrt nach Holzbüttgen bei Frankfurt vom 4. bis 7. August zu der St. Sebastianus Schützenbruderschaft.
Beim Musikjahrtag am 14. September 1980 wurden langjährige Musikkameraden mit dem goldenen Ehrenzeichen der Musikkapelle ausgezeichnet: Hermann Menghin, Alfons Mayr und die Förderin Maria Ebenbichler Swarovski. Das silberne Ehrenzeichen erhielten Otto Ebenbichler, Josef Witsch, Paul Zanger und Josef Wurzer.
In diesem Jahr wurde dann am 27. September das neue Mehrzweckgebäude eingeweiht in dem die Bürgermusik ihr neues Probelokal bezog. 1981 nahm die Bürgermusik an einem Wertungsspiel des Bezirksverbandes in Thaur teil. In der Oberstufe erreichten wir mit dem Pflichtstück „Valse Caprice“ und dem Freiwahlstück „Hero und Leander“ einen ersten Rang mit Auszeichnung. Vom 28. bis 30. Juni 1985 fanden im Schlossgarten von Schloss Kripp die Feierlichkeiten zum 75. Bestandsjubiläum statt.
1987 wirkte die Bürgermusik bei den Aufzeichnungen der Pilotsendung der heute bekannten Fernsehsendung „Mai liabste Weis“ von Franz Posch beim Gasthof Bogner mit. Zum 80. Bestandsjubiläum nahm die Bürgermusik ihren ersten Tonträger unter dem Titel „Absamer Bürgermusikanten musizieren“ auf. Vom 15. bis 18. September 1994 fuhr die Bürgermusik gemeinsam mit der Schützenkompanie zu Besuch des damaligen Landwirtschaftsministers und Absamers Dr. Franz Fischler nach Wien und ins Burgenland.
Zur feierlichen Eröffnung des Jahres „1000 Jahre Absam“ wurde beim Kirchenwirt am 17. Jänner die von Erich Holzhammer komponierte Fanfare „Glück auf ihr Bergleut“ uraufgeführt. Vom 8. bis 11. Mai 1995 ging die Musikkapelle abermals auf Reisen – zum ersten Mal nach Brüssel.
Nach 20-jähriger Tätigkeit als Kapellmeister legte Albuin Stocker beim Musikjahrtag 1996 sein Amt zurück und überreichte den Taktstock an seinen Nachfolger Willi Pertinger. 1997 wirkte die Bürgermusik bei den Feierlichkeiten zum 200-jährigen Erscheinungsfest Maria Absam mit. Die Lichterprozession wurde damals von Erzbischof Schönborn begleitet.
Am Samstag den 28. Oktober 2000 folgte dann die Einweihung des neuen Probelokales und des erweiterten Feuerwehrhauses. Bei der Generalversammlung am 11. Jänner 2002 kam es zu einem Generationenwechsel in der Vereinsführung. Matthias Fischler wurde zum Kapellmeister und Manfred Repolusk zum Obmann gewählt.
Michael Fischler wurde für seine 16-jährige Tätigkeit zum Ehrenobmann, Walter Menghin und Josef Strasser zu Ehrenmitgliedern ernannt. Ein Jahr später wurden Willi Pertinger und Michael Mayr zum Ehrenmitglied ernannt. Vom 4. bis 6. Juni nahm die Bürgermusik am Österreichischen Blasmusiktreffen in Wien teil. Bei der Marschmusikbewertung im Block mit der Speckbacher Stadtmusik Hall und er Musikkapelle Amras konnte in der Stufe „D“ eine Auszeichnung errungen werden.
Die Höhepunkte der Vereinsjahres 2005 waren mit Sicherheit die Fahrt nach Venedig vom 2. bis 3. Juli und die 95 Jahrfeier am 13. und 14. August in Absam. Bei der Generalversammlung am 13. Jänner 2006 wurde erstmal eine Frau, Stefanie Fischler, als Obfrau der Bürgermusik Absam für zwei Jahre gewählt. Vom 31. August bis 3. September 2006 nahm die Bürgermusik am FEMAN 2006, einem Europäischen Kulturfestival, in Kosice teil.
2010 wurde das 100-jährige Bestandsjubiläum begangen. Dazu präsentierte die Bürgermusik den Tonträger "Absamer Musikanten musizieren". Neben der Bürgermusik sind auch ihre kleinen Gruppen zu hören, teilweise mit Kompositionen aus den eigenen Reihen. Gefeiert wurde das Jubiläum mit einem Kirchenkonzert in der Absamer Basilika, mit einem Festkonzert der tschechischen Blaskapelle "Gloria", sowie mit einem Jubiläumsball im Veranstaltungszentrum KIWI. Beim Bezirkswertungsspiel 2012 in Absam erreichte die Bürgermusik in der Gruppe D 83,33 Punkte und stellte damit erneut ihre hohe musikalische Qualität unter Beweis.
Auch weit über die Grenzen hinaus tätig, führte die Bürgermusik ein Feuerwehrfest nach Theissenegg / Kärnten. 2013 wirkte sie beim Erntedankfest der Österreichische Jungbauernschaft am Wiener Heldenplatz mit. Die Bürgermusik sieht ihre Hauptaufgabe neben den musikalischen Tätigkeiten während des Jahres vor allem in der Förderung der Jugend.
- 1910 - 1929 Eduard Hotter
- 1929 - 1931 Hermann Ebster
- 1931 - 1940 Karl Zanger
- 1945 - 1954 Gottfried Zanger
- 1954 - 1959 Ludwig Huber
- 1959 - 1976 Hermann Menghin
- 1976 - 1979 Walter Menghin
- 1979 - 1983 Johann Mayr
- 1983 - 1986 Walter Menghin
- 1986 - 2002 Michael Fischler
- 2002 - 2006 Manfred Repolusk
- 2006 - 2008 Stefanie Fischler
- 2008 - 2012 Manfred Repolusk
- 2012 - 2014 Michael Fischler
- 2014 - 2018 Benjamin Willard
- Seit Jänner 2018 Manfred Repolusk
- 1910 - 1912 Friedrich Lobenstock
- 1912 - 1936 Hans Fintl sen.
- 1936 - 1940 Hans Ebenbichler
- 1945 - 1956 Hans Fintl jun.
- 1956 - 1976 Hugo Pertinger
- 1976 - 1996 Albuin Stocker
- 1996 - 2002 Willi Pertinger
- 2002 - 2016 Matthias Fischler
- 2016 - 2023 Werner Kreidl
- 2023 - Markus Trenner